Dienstag, 25. März 2008

Rückschau zum Internationalen Frauentag

Im Jahr 1788 beklagte die Schriftstellerin Olympe de Gouges in einem politischen Essay eine gewisse Haltung, die sie unter den Wissenschaftlern, Handwerkern und Politikern ihrer Zeit beobachtete: Sie würden zunehmend eigennützige Ambitionen verfolgen ohne deren Auswirkungen auf die Gesellschaft allgemein zu berücksichtigen und vor lauter Profitstreben ihren eigenen Platz innerhalb der menschlichen Gemeinschaft nicht mehr verstehen. Kommt uns das irgendwie bekannt vor? De Gouges endete damals ihre Überlegungen mit den Worten: „Wenn ich in dieses Thema noch weiter verfolge, würde ich zu weit gehen und die Feindschaft der Neureichen auf mich ziehen, die, ohne über meine guten Ideen nachzudenken oder meine gute Absichten anzuerkennen mich ohne Mitleid verurteilen würden als eine Frau, die nur Paradoxes anzubieten hat und keine einfachen Lösungen für die Probleme.“ Das kann ich gut nachfühlen. Nach einer feministischen Standortbestimmung gefragt (was jeweils rund um den Internationalen Frauentag am 8. März Konjunktur hat), glaube ich, dass Feministinnen mit gutem Grund keine eindeutigen Lösungen, sondern nur Paradoxien anzbieten haben. Ein Thema, das ich bei meinen diesjährigen Vorträgen zum Frauentag etwas näher ausgearbeitet habe.

Der Vortrag steht jetzt zum Nachlesen im Internet: http://www.antjeschrupp.de/gutes_leben_in_zeiten_der_emanzipation.htm (lohnt sich auch für diejenigen, die bei einer der Veranstaltungen dabei waren, denn meist sind wir so schnell in die Debatte gekommen, jedenfalls habe ich das Manuskript kein einziges Mal bis ganz zum Ende vorgetragen J). Eine weitere Möglichkeit, über das Thema zu diskutieren, gibt es bei einer Veranstaltung am Mittwoch, 2. April, um 20 Uhr im Jubec-Café, Kronenplatz 20, in Karlsruhe. Ich würde mich freuen, wenn wir uns sehen.

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