Sonntag, 10. September 2006
Evas Irrtümer
So, jetzt habe ich es gelesen, das Werk, das seit Wochen schon für Stürme im medialen Wasserglas sorgt. Es ist ein bisschen schwierig, ein Buch zu bewerten, über das man schon vor Erscheinen so viel Kritik und Häme gelesen hat. Und in der Tat ist das Pseudo-Skandal-Pamphletchen der ehemaligen Tagesschau-Sprecherin Eva Herman ziemlich daneben. Eigentlich halte ich es gerne so, dass ich schlechte und nicht lesenswerte Bücher lieber gar nicht rezensiere, denn jede Rezension, auch ein Verriss, lenkt ja doch die Aufmerksamkeit darauf. Aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme. Und zwar deshalb, weil mir in dem ganzen Medienrummel ein paar ganz entscheidende Aspekte fehlen. Hier also, kurz gefasst, meine Übersicht über "Evas Irrtümer": www.antjeschrupp.de/rez_herman_das_eva-prinzip.htm
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2 Kommentare:
Guten Morgen!
Bin über Ihre HP (klasse Linksammlung übrigens; werde ich mal durcharbeiten, ist sicher auch für mein Studium nützlich) heute auf Ihren Blog gekommen und möchte Ihnen danken für Ihre fundierte Rezension des "Eva-Prinzips"!
Ich stimme Ihnen zu: Frau Hermans Thesen sind in der Tat "ziemlich daneben"!
MfG,
Anja W.
Sie schreiben unter Punkt 6:
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Eva Herman glaubt, dass "die Feministinnen" sich die Welt zurecht legen und Realitäten ignorieren. Genau das aber tut sie selber, wenn sie Frauen zum Beispiel den Rat gibt, auf Beruf und Karriere zu verzichten. Genau diese Option haben Frauen im Zeitalter des globalisierten Kapitalismus und nach dem Ende des Patriarchats nicht mehr. Nur die allerwenigsten können sich heute noch dauerhaft in ein "Rückzugsgebiet" namens Familie einkuscheln. So sind die Verhältnisse nicht mehr. Worauf es ankommt ist vielmehr, die öffentliche Welt (der Politik, der Medien, der Erwerbsarbeit) so zu gestalten, dass Frauen mit Wohlbehagen darin leben können.
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Dass Frauen heute nicht mehr diese Option haben liegt aber nun wirklich einzig und allein am Feminismus und das ist der Hauptkritikpunkt von Eva Herman. Das geht aus ihrem Buch eigentlich eindeutig hervor.
Der Feminismus hat die Interessen familienorientierter Frauen ignoriert. Das liegt wesentlich an der extrem reproduktionsfeindlichen Grundeinstellung einiger Gallionsfiguren wie DeBeauvoir und Schwarzer.
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