Sonntag, 27. August 2006

Freiheit und Gerechtigkeit

Zur Zeit gibt es eine merkwürdige Diskussion: Die CDU, heißt, setze auf Freiheit, die SPD hingegen auf Gerechtigkeit. Komische Alternative. Wenn man die Wahl zwischen beidem hat, wird sich doch wohl jeder vernünftige Mensch für die Freiheit entscheiden, oder ? Naja, den meisten scheint das nicht so eindeutig zu sein, wie mir. Sie ist leider ziemlich heruntergekommen, die Freiheit. Kein Wunder, wenn ausgerechnet die Partei, die nichts so sehr fürchtet, wie freie Menschen - also solche, die vom vorgegeben Pfad deutscher Spießbürgerlichkeit (heute: Leitkultur) abweichen - sich als letzte Verfechterin der Freiheit aufführen kann. Von der SPD ist da nichts zu hoffen - wie alle staatstragenden Linken seit Marx opfert sie gerne die Freiheit, um dann durchzusetzen, was sei für gerecht hält. Aber leider ist sie damit nur Sprachrohr von vielen Leuten, die mit ihrer Freiheit eben auch gar nix anzufangen wissen und denen sie auch völlig egal ist. So erklärt sich auch die Sehnsucht zurück nach DDR-Zeiten: Ist ja tatsächlich auch egal, ob man in einem totalitären oder in einem freien Land vor der Glotze hockt. Wenn Freiheit nichts anderes ist als die Wahl zwischen links- und rechtsdrehenden Joghurtkulturen (oder ähnlich weit reichenden Dingen), dann braucht die ja wirklich kein Mensch. Trotzdem bleibt das Wort an sich schon schön: Freiheit. Vielleicht erlebt sie ja irgendwann ein Comeback.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was bleibt da denn überhaupt noch übrig vom schwarzen Freiheitsbegriff, wenn sowas wie Bürgerrechte darin inzwischen schon mal garnichts mehr zu suchen haben.

Diese Freiheit scheint nur noch für "frei von" zu stehen: "Frei von" Verantwortung, Solidarität - letztlich: Menschlichkeit. :-(

Unknown hat gesagt…

Ist dein Benz eine Metapher?
Geisteswissenschaften erklären symbolisches Kapital.
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