Montag, 29. Oktober 2007
Feministischer Streit über Religiosität
Den Text „Weibliche Spiritualität ist…“ findet Ihr hier: http://www.bzw-weiterdenken.de/artikel-8-88.htm - es gab darauf auch schon einige interessante Zuschriften, zu denen führt ein Link am Ende des Textes. Mit dem Thema „Aneinander geraten. Konflikte und Fraktionen im deutschen Feminismus“ beschäftigt sich auch ein älterer Artikel von mir: http://www.bzw-weiterdenken.de/artikel-2-5.htm
Mittwoch, 10. Oktober 2007
„Methusalems Mütter“ auf Englisch
Im September gab es zum Thema „Women in an ageing Europe“ eine Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll, und es war sehr interessant, Berichte aus den verschiedenen Ländern zu hören. Familienpolitisch gesehen sind die skandinavischen Länder tatsächlich sehr paradiesisch – übrigens nicht nur, was die direkten Hilfen für Mütter und Väter betrifft, sondern auch arbeitspolitisch: In Finnland zum Beispiel haben alle Angestellten alle fünf Jahre die Möglichkeit eines Sabbatjahres. Anlässlich dieser Tagung habe ich die grundlegenden Thesen aus meinem Buch „Methusalems Mütter“ nun auch in Englisch aufgeschrieben. Vielleicht ist das in dem einen oder anderen Zusammenhang nützlich.
Den Text findet ihr hier: http://www.antjeschrupp.de/methusalems_muetter_bad_boll_englisch.htm. Eine Möglichkeit, über das Buch zu diskutieren gibt es am Freitag, 19. Oktober, um 18 Uhr im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum in Frankfurt, Saalgasse 15. Ich würde mich freuen, die eine oder andere von euch dort zu treffen!
Montag, 24. September 2007
Neues Buch zum Thema Grundeinkommen
Das Buch ist 288 Seiten dick und kostet 21,50 Euro. Weitere Autorinnen und Autoren darin sind Volker Koehnen, Dagmar Paternoga, Heinz Steinert, Götz Werner, Astrid Kraus, André Gorz, Christa Wichterich, Andreas Exner u .v.a. Ein Vortrag von mir zum Thema steht auf http://www.antjeschrupp.de/grundeinkommen.htm, ein gemeinsam mit anderen verfasstes Thesenpapier auf www.gutesleben.org.
Mittwoch, 19. September 2007
Individualität versus Solidarität? – eine falsche Alternative!
Natürlich hat Kullmann mit dem Hinweis auf die Differenz unter Frauen recht. Aber das ist ja keine neue Idee. Es ist bei ihr eben so ähnlich, wie ich es auch schon an Thea Dorn kritisiert habe - und übrigens ist das ein Punkt, den die neuen Individual-Feministinnen mit ihrer Hassgegnerin Eva Herman gemeinsam haben: Für den Feminismus interessieren sie sich nicht wirklich. Sie schreiben halt drüber, weil das grade ein Modethema ist. Was sie mal so gehört oder in der Zeitung gelesen haben, genügt ihnen für ihr Urteil. Bücher verkaufen sich sowieso viel besser, wenn wie voll ins Klischee greifen: "Jeder, wirklich jeder Aufsatz und jede Rede zum Thema mündet im Appell zu mehr Solidarität" behauptet Katja Kullmann dreist. Welche feministischen Aufsätze und Vorträge hat sie denn in letzter Zeit zur Kenntnis genommen? Viele können es nicht gewesen sein. Denn sonst wüsste sie, dass die Kritik am platten "Frauen-Wir" und das Nachdenken über die Unterschiede unter Frauen längst ganz zentral zu jeder feministischen Debatte dazu gehören.
Kullmanns Kritik am Solidaritätsdenken teile ich voll und ganz, das ist schließlich seit Jahren eines meiner wichtigsten Themen. Aber wenn das bedeutet, dass der Feminismus zur bloßen Lobbyinstanz für Karrierefrauen wird, läuft was schief. Die Alternative zur Solidarität ist nicht Individualismus und Ego-Streben, sondern die konkrete Beziehung zwischen Frauen, eine Beziehung, die nicht auf einer angeblichen Gleichheit, sondern gerade auf Anerkennung der Differenz beruht. Dass die Unterschiedlichkeit eine feministische Bereicherung ist, hat bereits Jenny Warnecke in der taz-Debatte betont: Die verschiedenen „Bindestrich-Feministinnen“ könnten sich gegenseitig ergänzen und die Vielfalt möglicher Wege deutlich machen. Doch das reicht nicht. Solange jede nur ihren eigenen Weg geht und die anderen dabei freundlich toleriert, bleibt es langweilig. Wirklich interessant wird es erst, wenn Frauen ihre Unterschiede und Differenzen auch thematisieren und diskutieren, wenn sie sich füreinander interessieren, sich gegenseitig kritisieren, wenn sie sich streiten und so möglicherweise etwas voneinander lernen. Ich bin überzeugt, dass aus den Konflikten zwischen Frauen Lösungen und Ideen hervorgehen können, auf die jede Einzelne für sich gar nicht gekommen wäre.
In einem meiner Vorträge über diese Praxis des „Affidamento“ (der Vorschlag kommt ursprünglich von italienischen Philosophinnen), des sich-Anvertrauens an eine Frau, die anders ist, habe ich geschrieben: „Es geht um den sehr revolutionären Gedanken, dass Freiheit nur möglich ist, wenn ich eine Beziehung habe zu einer, die wirklich anders ist als ich. Einer, mit der ich Differenzen habe. Einer anderen, die nicht nur einfach etwas besser kann, sondern die etwas tut, das mir neu ist, das ich bisher vielleicht sogar für falsch gehalten habe. Denn nur dieses wirklich Anders-sein der Anderen, diese echte Differenz, die nicht Diversity ist, sondern Konflikt, ermöglicht es mir, etwas wirklich Neues zu entdecken, meine eingefahrene Meinung zu verändern, aus vorgegebenen Denkmustern und Bahnen auszubrechen – Freiheit also.“ Wenn wir also verstehen, dass Freiheit nicht aus Egoismus entsteht und dass echte Beziehungen sowieso niemals kritiklose Solidarität meinen, sondern offen ausgetragene Differenz, dann brauchten wir uns auch nicht länger an alten Klischees über die Welt und über die Frauenbewegung abzuarbeiten.
Beiträge von mir zum Thema:
Affidamento. Oder: Warum (und wann) Beziehungen zwischen Frauen die Grundlage weiblicher Freiheit sind: http://www.antjeschrupp.de/affidamento.htm
Autorität statt Solidarität: http://www.antjeschrupp.de/autoritaet_statt_solidaritaet.htm
Zu Thea Dorns F-Klasse:
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/literatur/?em_cnt=1001844&
Und hier sind die Links zu der Diskussion in der taz:
Ute Gerhard: Feminismus braucht Solidarität - http://www.taz.de/index.php?id=start&art=3534&id=kommentar-artikel&cHash=a0d6d4c659
Katja Kullmann: Begrabt Gabi Mustermann –
http://www.taz.de/index.php?id=start&art=3837&id=kommentar-artikel&cHash=9734fd790a
Sabine Hark: Die Privatisierung der Politik -
http://www.taz.de/index.php?id=kommentar-artikel&art=4149&no_cache=1
Jenny Warnecke: Der Bindestrich-Feminismus - http://www.taz.de/index.php?id=digitaz-artikel&ressort=me&dig=2007/09/11/a0116&no_cache=1&src=GI
Freitag, 31. August 2007
Lesbischer Iranerin droht Abschiebung
Montag, 20. August 2007
Ich will nicht die schönsten Sachen haben, sondern schöne!
Um solche und weitere Gedanken zum Thema Konkurrenz, speziell auch Konkurrenz unter Frauen, geht es am Dienstag, 18. September, bei einem Vortrag bei der "Initiative Frauen, Leben und Arbeit in Mittelhessen" e.V., Altes Schloss, Brandplatz 2 (Netanya-Saal), 19 Uhr – vielleicht sieht man sich! Einen älteren Vortrag zum Thema könnt Ihr hier nachlesen: www.antjeschrupp.de/konkurrenz.htm.
Donnerstag, 9. August 2007
Die sexuelle Differenz im Nebel

Über die Frage, wie die Beziehungen zwischen Frauen und Männern gestaltet werden können, diskutieren wir auch seit einiger Zeit im Internetforum http://www.bzw-weiterdenken.de/. Und in der aktuellen Ausgabe der Zeitung „Via Dogana“ des Mailänder Frauenbuchladens hat Traudel Sattler die Anregungen von Dorothee Markert aufgegriffen und kritisch weitergedacht. Was mich wiederum zu einem Artikel angeregt hat, in dem ich argumentiere, dass es bei all dem nicht um eine Frage von Schuld und Moral geht, sondern dass ein bewusst geführter "interkultureller Dialog" der Geschlechter vielmehr eine Notwendigkeit ist, wenn die Rede von der weiblichen Differenz heute einen Sinn haben soll.
Den Artikel mit der Überschrift „Die sexuelle Differenz im Nebel“ findet Ihr hier: http://www.bzw-weiterdenken.de/artikel-2-81.htm
Der schwierige Umgang mit dem Bösen - und mögliche Wege des Guten
Zu diesem Thema gibt es am Mittwoch, 22. August, um 19 Uhr eine Diskussion im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum in Frankfurt am Main (Saalgasse 15). Grundlage ist ein Vortrag, den ich vor einiger Zeit schon einmal gehalten habe, und den Ihr hier nachlesen könnt: http://www.antjeschrupp.de/das_boese.htm. Interessant dazu ist auch Hannah Arendts Abhandlung „Über das Böse“, die ich für die FR rezensiert habe: http://www.antjeschrupp.de/rez_arendt_das_boese.htm
Dienstag, 24. Juli 2007
Einige Fragen zu Schwarzers Antwort
Meine Rezension findet Ihr hier: http://www.antjeschrupp.de/rez_schwarzer_die_antwort.htm
Montag, 23. Juli 2007
Die 17er-Beziehung
Mittwoch, 20. Juni 2007
Paris Hilton und der Zustand der Heldinnen
Sonntag, 17. Juni 2007
Methusalems Mütter als podcast
Montag, 28. Mai 2007
Das Ende der Piraten
Mittwoch, 23. Mai 2007
"Elternzeit" ist "Mütterzeit"
Freitag, 18. Mai 2007
Global mit Besen und Schrubber
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2007/05/11.mondeText1.artikel,a0058.idx,13
Mittwoch, 16. Mai 2007
Was in "Methusalems Mütter" fehlt
Gelegenheit zur Diskussion über das Älterwerden, den demografischen Wandel und so weiter gibt es am Dienstag, 22. Mai, um 20 Uhr in der Melanchthon-Akademie in Köln (Kartäuserwall 24b) sowie am Donnerstag, 31. Mai, um 19.30 Uhr in Herford (Kreishaus, Amtshausstr. 3). Und hier noch ein Tipp für alle, die dort nicht hinkommen können: Letztens hat mich zu dem Thema ein Redakteur des Bayerischen Rundfunks interviewt für eine Radiosendung zum Demografie, die möglicherweise am Sonntag, 3. Juni, um 22 Uhr in B2 gesendet wird (ansonsten irgendwann anders in der Sendung „Zündfunk“, die immer sonntags um diese Zeit läuft).
Freitag, 11. Mai 2007
G8 in Heiligendamm
Mir kam grade eine ketzerische Idee: Wie wär's wenn kein einziger Demonstrant, keine einzige Demonstrantin dort auftauchte? Wenn wir die Bilder verweigern, an denen sie sich in den Redaktionen und zuhause aufgeilen? Wenn wir sagen: Macht euren Scheiß alleine, bei euch ist eh Hopfen und Malz verloren?
Mir fällt ein Abschnitt aus dem schönen SciFi-Roman Winterplanet von Ursula K. Le Guin ein: Gegen etwas opponieren, bedeutet, es zu erhalten. Man sagt hier: "Alle Wege führen nach Mishnory". Doch wenn man Mishnory den Rücken kehrt und es verlässt, ist man ganz eindeutig immer noch auf dem Weg nach Mishnory. Gegen Vulgarität opponieren bedeutet unvermeidlich, selbst vulgär zu sein. Nein, man muss woanders hingehen; man muss sich ein anderes Ziel setzen. Dann beschreitet man einen anderen Weg."
Lassen wir sie doch mit ihren Ritualen allein. Gehen wir anderswo hin.
Mittwoch, 9. Mai 2007
Wie wir in Zukunft arbeiten
Wenn das so kommt (und der Trend dazu ist ja auch hierzulande längst unübersehbar) dann bedeutet das aber eine grundsätzliche Veränderung des Arbeitslebens. Im Prinzip ist es die Einführung der Akkordarbeit im Angestelltenleben. Nur die fittesten werden dann überleben, also die, die ihre Arbeit in relativ kurzer Zeit schaffen. Die Langsameren werden rausgekickt, oder sie müssen eben länger arbeiten, bis sie umfallen. Das heißt, es ist auch ein Programm zur Effizienzsteigerung: Acht Stunden am Schreibtisch sitzen reicht nicht mehr, es muss etwas geleistet werden. Im Prinzip ist das ja gut. Aber: Was passiert mit den Unfitten? Denen, die nicht aus Faulheit, sondern einfach so nicht schnell genug sind? Wer legt fest, wie viel Arbeit man an einem Tag schaffen muss? Es werden die Schnellsten und Besten sein, die hier das Maß vorgeben.
Deshalb muss eine solche totale Freiheit, die ich gut finde, auf der anderen Seite ein Grundeinkommen haben: Damit auch die Langsamen, die nicht so Smarten und Fitten, erstens Geld zum Leben haben und zweitens die Möglichkeit, vielleicht weniger zu arbeiten für entsprechend weniger Geld.
Sonntag, 22. April 2007
So ein Feminismus reicht nicht!
Auch ein neues Manuskript zum Thema Feminismus steht jetzt online – ein Vortrag zum 10. Jubiläum der Gleichstellungsstelle im Landkreis München: www.antjeschrupp.de/gleichstellung_lk_muenchen.htm.
Zu all dem gibt es übrigens in nächster Zeit Gelegenheit zum direkten Austausch:
- am Dienstag, 24. April, in Unna zum Thema „Frauen zurück an den Herd? Zukunft des Feminismus“ (19.30 Uhr, Kaminraum an der Paul-Gerhardt-Kirche in Unna-Königsborn, Fliederstr. 16),
- am Mittwoch, 25. April, in München zum Thema „Was ist weiblich?“ (20 Uhr, Frauenstudien e.V., Baumstraße 8 Rückgebäude)
- am Dienstag, 15. Mai, in Villingen zum Thema „Lila Pause? Von wegen! Perspektiven einer Politik für Geschlechtergerechtigkeit“ (19 Uhr, Heinrich Böll-Stiftung, Café im Franziskanermuseum, Rietstraße).